
9. Tag: Wir und Mautstellen – das passt einfach nicht zusammen
- Posted by admin
- On 10. September 2018
Kaum haben wir das Grenzpostengelände verlassen, können wir das Kaspische Meer erblicken. Wow, da hat man uns aber ein schönes Willkommensgeschenk gemacht! Wir entscheiden uns deshalb für einen ersten kurzen Zwischenhalt, laufen zum Sandstrand und geniessen einfach den Augenblick – das Wellenrauschen und den weiten Blick aufs Meer.
Danach heisst es weiterfahren. Wir wollen heute noch ein paar Fahrkilometer zurücklegen. Es soll in die Hauptstadt des Irans, nach Teheran, gehen. Auf der sehr gut asphaltierten Autobahn kommen wir zügig voran. Auf einmal erblicken wir ein Strassenschild mit der Aufschrift «pay toll». Erinnerungen an die Türkei werden wach. Die Frage, ob wir wieder eine Strassenvignette hätten lösen sollen, schiesst uns durch den Kopf. Nicht schon wieder! Einige Meter später stellt sich glücklicherweise heraus, dass im Gegensatz zur Türkei die Mautstellen im Iran bedient werden. Alles Okay. Wir atmen erleichtert tief durch. Am Mautschalter angekommen halten wir dem Angestellten eine US-Dollarnote hin. Er winkt ab und gibt uns zu verstehen, dass er nur iranischen Rial annehmen kann. Wir scheinen wohl nicht die ersten zu sein. Der Mautangestellte winkt uns dann mit einem knappen «go» einfach durch. Wir und die lieben Mautstellen! Eine wirkliche Freundschaft entstand zwischen uns bisher noch nicht.
Wir geloben Besserung! Ein weiteres Mal passiert uns das nicht mehr, d. h. die Ausfahrt der nächst grösseren Stadt nehmen und Geld wechseln. Das hat erste Priorität. Dank der freundlichen Hilfe eines älteren Einheimischen durften wir sehr bald iranischen Rial in unseren Händen halten. Nach diesem kurzen Abstecher ging es wieder auf die Autobahn zurück auf unsere ursprüngliche Route nach Teheran. Und siehe da: Es vergingen keine 50 Kilometer und wir standen erneut vor einer Mautstelle. Mit ein paar Rialnoten im Hosensack lässt es sich so richtig entspannt zum Mautschalter fahren – Das könnt ihr uns glauben! Es ist an der Zeit, das Kriegsbeil zu begraben und erste freundschaftliche Annäherungsversuche mit den Mautstellen zu wagen. Unsere Bemühungen wurden jedoch nicht erwidert. Denn auch die kleinste Rialnote, die wir vorhin bei der Wechselstube erhalten hatten, war dem Mautangstellten zu gross. Nachdem er kurz und knapp nach Zigaretten fragte, was wir verneinen, durften wir zum zweiten Mal ohne zu Bezahlen eine Mautstelle passieren. Wir müssen leider einsehen, dass wir während unserem Roadtrip mit Mautstellen nie so richtig warm wurden.
Tempi passati: In den Ländern, die noch vor uns liegen, müssen wir uns über Mautstellen nicht mehr den Kopf zerbrechen. Es sind nämlich keine mehr anzutreffen. Unter uns gesagt: So unglücklich sind wir über diese Tatsache nicht.
Herzliche Grüsse
Michi & Steph
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