
10. Tag: In der Einfachheit liegt die Kunst
- Posted by admin
- On 11. September 2018
Die Nacht war kurz. Erholung fühlt sich definitiv anders an. Egal, wir machen aus jedem Tag das Beste. Rückblickend können wir uns über die Odyssee der vergangenen Nacht (siehe vorheriger Blogpost hier) ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Wir bereiten unser Frühstück zu und beobachten das bunte Treiben um uns herum. Die Iraner sind eines der wildesten Camping- und Picknickvölker, die wir je erlebt haben. Während wir eher geneigt sind, uns zuerst mit der Suche nach der besten Campingstelle zu befassen, scheinen die Iraner diesbezüglich sehr unkompliziert zu sein. Camping im Iran heisst kurz gesagt: Teppich ausbreiten, Faltzelt auswerfen und es sich mit Kissen und Decken gemütlich machen. Fertig, so einfach geht es.
Wir verlassen die beeindruckende Grossstadt Teheran in Richtung Amol. Unsere Route schlängelt sich über traumhafte Hügel und Berge. Während die Brummifahrer mit ca. 20 km/h den Berg hochkriechen, sind wir ein bisschen flotter unterwegs. Auf der Passhöhe auf 2700 Meter offenbart sich uns ein grossartiges Panorama. Noch kurz den nicht beleuchteter Tunnel durchfahren und dann geht es auf der anderen Seite auch schon wieder abwärts. Im Tagesverlauf wird es immer schwüler und heisser. Der Blick auf das Thermometer im Auto bestätigt unser Empfinden. Die Aussentemperatur ist auf 39 Grad angestiegen. Unsere Klimaanlage läuft auf Hochtouren.
Nach der anstrengenden Passfahrt packt uns so langsam aber sicher der Hunger. Wie es der Zufall möchte, fahren wir gerade an einem schönen, kleinen Restaurant vorbei. Auf grossen Plakaten sind verschiedene Menüs abgebildet. Diese Bilder machen Lust auf mehr. Wir bremsen abrupt und parkieren unser Fahrzeug direkt vor dem Restaurant. Wir sind gespannt, wie die Verständigung hier draussen in der Provinz funktionieren wird.
Als wir das Restaurant betreten, stellen wir gleich fest, dass es kein typisches Touristenrestaurant ist. Drinnen sitzen ausschliesslich Einheimische, die uns mit neugierigen Blicken begrüssen.
Es dauert nicht lange und der Kellner begrüsst uns auch am Tisch. Leider verstehen wir kein Wort. Glücklicherweise sind aber die Speisen in der Menükarte auch abgebildet. Das macht unseren Entscheid und die Verständigung wesentlich einfacher. Wir zeigen mit den Fingern einfach auf die entsprechenden Bilder:
1x das zweitoberste, 1x das zweitunterste und 1x das unterste Bild. Es klappt wunderbar und das Essen schmeckt vorzüglich. Beim Bezahlen tippt der Kellner den Betrag in den Taschenrechner ein – so geht es natürlich am effizientesten.
Am späten Nachmittag treffen wir in Amol ein. Die heutige Nacht werden wir wieder in einem öffentlichen Park verbringen, Zelt an Zelt unter Einheimischen.
Herzliche Grüsse
Michi & Steph
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