
15. Tag: Das grosse Abenteuer steht kurz bevor
- Posted by admin
- On 16. September 2018
Usbekistan und Kirgisistan: Zwei Länder, die zwar nebeneinander liegen, aber wenig gemeinsam haben. Diesen Eindruck erhalten wird zumindest während der kurzen Fahrt von der usbekischen Grenze in die südkirgisische Stadt Osch. Und das liegt nicht nur am zuvorkommenden, jungen kirgisischen Grenzsoldaten, der uns nach Erledigung aller Zollformalitäten den Weg zum verlassenen Plumpsklo wies – gleich nebenan befand sich der Zwinger mit den bellenden Schnüffelhunden – und anschliessend sogar mit einem Krug Wasser bereitstand, damit wir uns die Hände waschen konnten. Als wir ihm als Dank eine «Ovo-Schoggi» überreichten, strahlte er über das ganze Gesicht.
Als wir in Osch einfahren, ist es bereits am Eindunkeln. Osch ist mit über 250 000 Einwohnern nach der Hauptstadt Bischkek die zweitgrösste Stadt in Kirgisistan. Der Überlieferung zufolge soll sie bereits schon über 3000 Jahre alt und ein wichtiges Handelszentrum gewesen sein. Von der langen Geschichte ist leider nicht viel übriggeblieben. Wir sehen zumindest kein historisches Monument, welches an die glorreichen Zeiten erinnert. Im Gegenteil: Das Stadtbild von Osch ist eher durch funktionale und wenig ästhetischen Bauten geprägt.
Da wir in Osch auf die Schnelle keinen Campingplatz ausfindig machen können, buchen wir uns für diese Nacht in einem Guesthouse ein Zimmer. Dort angekommen werden wir auch schon freundlich vom Inhaber erwartet. Parkiert wird im Innenhof. Der Rezeptionstresen steht im Wohnzimmer der Familie. Während wir einchecken, machen es sich seine zwei Söhne auf der Couch bequem und schauen im Fernsehen mit gespannten Augen einen Zeichentrickfilm. Wir beziehen unser zierliches Zimmer, welches gerade Platz für zwei Einzelbetten bietet. Für eine Nacht reicht das.
Der Blick auf die Uhr verrät uns, dass es auch schon wieder 19:30 Uhr ist. Die letzte richtige Mahlzeit ist schon etwas länger her. Unsere Bäuche schreien nach Essen. Ideal, um uns am Abend wieder einmal in einem Restaurant verköstigen zu lassen – eine Seltenheit während der bisherigen Reise. Das letzte Mal haben wir uns dies am Rande der Grossstadt Budapest gegönnt. Das war am ersten Rallytag und ist gefühlt schon eine Ewigkeit her. Wir flanieren der inzwischen fast verwaisten Hauptstrasse entlang. Plötzlich sticht uns ein kleines Restaurant mit besonders gemütlichem Ambiente ins Auge. Hier bleiben wir. Die Menükarte lässt keine Wünsche offen: Von Pizza über Pasta bis hin zu Hamburgern gibt es einfach alles. Wir entscheiden uns für thailändisches Essen: Weisser Reis mit Poulet und Gemüse. Die Teller sind liebevoll angerichtet und das Essen schmeckt ausgezeichnet. Eine wahre Augen- und Gaumenfreude.
Danach schlendern wir zu unserem Guesthouse zurück. Nach einer wohltuenden und erfrischenden Dusche legen wir uns gleich schlafen. Morgen beginnt ein neues Kapitel unseres Abenteuers. Es geht in die so viel zitierten atemberaubenden und einmaligen Landschaften des Pamirgebirges. Unsere Vorfreude ist kaum mehr auszuhalten! Auf diesen Zeitpunkt haben wir lange gewartet: Morgen ist es endlich soweit!
Herzliche Grüsse
Michi & Steph
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