
16. Tag: Wir sind einfach nur sprachlos
- Posted by admin
- On 17. September 2018
Wir befinden uns auf dem Pamir Highway, der zweithöchsten internationalen Fernstrasse der Welt. Höher liegt nur noch der Karakorum Highway, der unweit der tadschikischen Grenze den Westen Chinas mit dem Nordwesten Pakistans verbindet. Wir haben uns sagen lassen, dass die gewöhnliche Route des Pamir Highways eigentlich vom tadschikischen Duschanbe ins kirgisische Osch führt. Wir machen den umgekehrten Weg, da das Endziel der Tajik Rally die tadschikische Hauptstadt ist. Nach den ersten 170 Kilometern wird uns bewusst, weshalb wir in der etwas eher unüblichen Fahrtrichtung unterwegs sind. Und dies liegt nicht nur an der Feststellung, dass uns bedeutend mehr Autos entgegenkommen. Während man auf der üblichen Route behutsam auf das Dach der Welt geführt wird, gleicht unsere Route eher einem Turbostart von 0 auf 100. Vom 963 Meter hoch gelegenen Osch geht es in spektakulären Serpentinen auf den 3615 Meter hohen Taldyk-Pass. Die Höhenkrankheit («too high, to fast») lässt grüssen! Ganz so schlimm ist es glücklicherweise nicht. Die Luft hier oben ist bedeutend dünner. Das Atmen ist uns auch schon leichter gefallen, aber sonst geht es uns bestens. So darf es ruhig bleiben. Denn schliesslich gilt es noch den höchsten Punkt unserer Reise, den 4655 Meter hohen Ak-Baital Pass, zu überwinden.
Vom Taldyk-Pass geht es durch das kirgisische 1500-Seelen-Örtchen Sarytasch, das so viel wie «gelber Stein» bedeutet. Wenig später ist es vorbei mit der Zivilisation. Wir durchqueren einsam die endlosen Weiten des Alai-Tals. Im Hintergrund türmt sich die imposante Transalai-Bergkette mit ihren schneebedeckten Gipfeln auf. Uns verschlägt es die Sprache. Allein für diesen majestätischen Anblick hat sich der Umweg durch das Pamir-Gebirge gelohnt. Es ist an der Zeit, um das Etui unserer Drohne vom Souvenir aus Turkmenistan zu befreien. 🙂
Die Strassenbedingungen könnten besser sein. Es geht auf geteerten Strassen, die sich bereits in verschiedenen Auflösungsstadien befinden, nur mühsam vorwärts. Schlaglöcher, die so gross sind, dass man ganze Autos darin parken kann, verlangen unsere höchste Konzentration. Wenn du dort unachtsam hineinfährst, ist in Nullkommanichts die Vorderachse weg. Diesen Moment wollen wir nicht erleben. Die Fahrt ist eine einzige Schüttel- und Rüttelpartie. Aber das war erst der Anfang, wie sich noch herausstellen sollte.
Herzliche Grüsse
Michi & Steph
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